Das Jahr fängt mit einem Kulturkracher an: Es soll ins Kino gehen.
Dort wird Heinrich Breloers Neuverfilmung von Thomas Manns Erstlingsroman „Buddenbrooks“ gespielt. Neben der tollen Besetzung reizt mich der Film vor allem wegen sehr persönlicher Eindrücke aus der Schulzeit. Damals™ musste die zwölfte Klasse den Schinken lesen.Totlangweilig fand ich das Buch zu der Zeit. Nachdem das Nichtlesen des Buchs aufgeflogen war, hatten wir Zei den Schinken uns bis zur Klausur durchzulesen. Das habe ich dann auch am Tag zuvor getan. Schade, dass man durch Zwangsmaßnahmen auf ein solch brillantes Werk gestoßen werden muss.
Nun aber zum Film: Die im Film erzählte Geschichte kann mich natürlich nicht überraschen. Die grobe Story habe ich noch im Kopf, aber die Details sind nur noch bruchstückhaft vorhanden. Der kontinuierliche Untergang der Familie Buddenbrook wird vorzüglich ins Bild gesetzt, wenn auch die Kulissen der alten Stadt Lübeck teilweise sehr plakativ oder hingestellt wirken. Die erste Garde deutscher Schauspieler kann in dem Film alles zeigen. Den Film kann man natürlich nicht mit dem Buch vergleichen, aber ich hätte mich sehr über die Darstellung ?der/des? goldgelben Favoris von Bendix Grünlich gefreut. Den Begriff fand ich beim Lesen des Buch einfach klasse. Mein Lieblingszitat aus dem Film: „Wie beliebt?“
Fazit: Sehr gutes deutsches Kino, welches die umfangreiche Romanvorlage unterhaltsam in kurzweiligen 150 Minuten umsetzt.